Die Chronologie des Fernsehens

Was wäre schließlich die Welt ohne Visionen, Wagnisse und Utopien? Und ist nicht genau aus diesem Grunde der Großteil dessen, was einst als Träumerei abgetan wurde, heute Realität? 

Hätte es nicht von je her Menschen gegeben, die sich mit dem Unmöglichen auseinandersetzen, müssten wir heute auf viele Annehmlichkeiten verzichten. Und doch stellen wir uns im Angesicht der Schnelllebigkeit des 21. Jahrhunderts Fragen, wie: Was soll uns der technische Fortschritt noch bringen? Ist denn nicht schon alles erfunden? Wer braucht 8K-Auflösungen oder so rasante Bildwechselfrequenzen, die unsere Wahrnehmung sowieso nicht mehr erfassen kann? Reicht das Kabel- oder Satellitenfernsehen nicht aus? Wozu All-IP? Und vor allem: Was kommt danach?

 

Chronologie des Fernsehens 19 Jahrhundert Chronologie des Fernsehens 19 Jahrhundert Chronologie des Fernsehens 19 Jahrhundert  
 

Um die Gegenwart respektieren und die gigantischen Möglichkeiten der Zukunft erkennen zu können, ist der Blick in die Vergangenheit schon immer eine gute Wahl gewesen. Deshalb soll im Folgenden die Geschichte des Fernsehens beziehungsweise der Medientechnik im Allgemeinen in einem Schnelldurchlauf dargestellt werden. Es ist die Zeitreise durch über einhundert Jahre Forschung und Wissenschaft sowie eines strukturellen Wandels in Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur – bis hin zur aktuellen Vielfalt, Schönheit und Brillanz der modernen Unterhaltungselektronik, deren Entwicklung noch längst nicht als abgeschlossen gilt.

 

   

Der erste deutsche Einheits-Fernsehempfänger E1 von 1939 mit einem Bildschirm von 20 x 22cm, entwickelt von Loewe, Lorenz, Fernseh AG und Telefunken zum Verkaufspreis von 650 Mark.

 

1843

Alexander Bain schafft mit der Patentierung seines Faxgerätes die Grundlagen für die Bildzerlegung.

1883

Paul Nipkow erfindet das elektrische Teleskop: die Npkow-Scheibe zur optisch-mechanischen Bildabtastung, die zur Bildzerlegung für das Fernsehen bis Anfang der 1930er Jahre genutzt wurde.

Ardenne Ferneher

1889

Alexander Stoletow entdeckt die Photozellen (Elektronenröhren)

1897

Ferdinand Braun entwickelt gemeinsam mit Jonathan Zenneck die Kathodenstrahlröhre (Braunsche Röhre) – die Grundlage zur Bilddarstellung für das Fernsehen.

1900

Konstantin Perski prägt das Wort „Television“ auf der Pariser Weltausstellung.

1906

Max Dieckmann (Schüler von Karl Ferdinand Braun) erzeugt das erste elektronische Fernsehbild in Deutschland. Es hat eine Auflösung von 20 Zeilen mit 10 Bildern pro Sekunde.

Gemeinsam mit G. Glage benutzen sie die Braun‘sche Röhre zur Wiedergabe von Schwarzweiß-Bildern – die erste brauchbare Methode zur elektronischen Bildwiedergabe.

Boris Rosing schafft Schattenrisse auf Elektronenstrahlröhren.

1907

Das erste Fernsehbild wird übertragen und empfangen.

1909

Ernst Ruhmer überträgt mithilfe von 25 Selenzellen das Bild eines Kreuzes auf eine Glühlampentafel.

1914

Dénes von Mihály arbeitet im Auftrag des österreichischen Kriegsministeriums an einem Fernsehsystem zur militärischen Aufklärung (Telehor).

1922

Gründung des Radiosenders BBC (British Broadcasting Corporation).

1923

Wladimir Sworykin baut die Ikonoskop-Röhre (elektronischen Bildabtaster), die ab 1934 serienmäßig hergestellt wird.

1924

Wladimir Sworykin baut die Ikonoskop-Röhre (elektronischen Bildabtaster), die ab 1934 serienmäßig hergestellt wird.

John Logie Baird überträgt auf Basis der Nipkowschen Scheibe mit seinem „Televisor“ Schattenbilder über eine Distanz von drei Metern.

J.L. Baird speicherte Fernsehbilder auf Schallplatten bzw. Bildplatten (Bandbreite ca. 12 kHz) und schaffte den Vorläufer des Videorekorders. Einige dieser Platten sind erhalten und werden regelmäßig im Filmmuseum in Bradford vorgeführt.

1926

Der Japaner Kenjiro Takayanagi überträgt ein Bild auf rein elektronischem Weg. Dazu benutzt er einen voll funktionsfähigen Fernseher auf Basis der Kathodenstrahlröhre.

1927

Es finden Übertragungen von Fernsehbildern mit 100 Zeilen statt.

1928

Dénes von Mihály stellt in New York einen Fernsehempfänger auf Basis der Nipkow-Scheibe aus.

Ernst F. W. Alexanderson entwirft einen Drehspiegel-Projektor für zwei Meter große Fernsehbilder.

NBC (National Broadcasting Company) startet ihren Testbetrieb.

John Logie Baird überträgt die ersten Farbfernsehbilder.

1929

Die erste deutsche Fernsehübertragung wird getestet: vom Berliner Funkturm zum Reichspostzentralamt in Berlin-Tempelhof werden zwei Mädchen im Badeanzug mit 30 Zeilen und 10 Bildern/Sekunde drahtlos übertragen.

Gründung der Fernseh-AG in Berlin – ein Gemeinschaftsprojekt der Unternehmen Bosch, Baird-TV, Zeiss-Ikon und Loewe AG.

1931

Auf der 8. Funkausstellung in Berlin präsentiert Manfred von Ardenne am Loewe-Stand das elektronische Fernsehen erstmals der Öffentlichkeit.

Der erste Beamer

CBS strahlt in New York City ein regelmäßiges Fernsehprogramm aus.

1934

Raymond Davis Kell ermittelte experimentell den Kell-Faktor.

1935

Der deutsche Fernsehsender „Paul Nipkow“ startet: Am 22. März 1035 überträgt der Berliner Funkturm auf Ultrakurzwelle 7,06 m (42,46 MHz) das weltweit erste öffentliche, regelmäßige Fernsehprogramm.

Das Reichspostmuseum Berlin eröffnet die erste „Fernsehstube“. Die insgesamt 15 öffentlichen Fernsehstellen bieten Platz für 70 Personen und übertragen an drei Tagen pro Woche (von 20.30 bis 22.00 Uhr) Kurz- und Spielfilme sowie die Wochenschau. Etwas später strahlte auch die BBC in London ein Fernsehprogramm aus.

1936

Die erste elektronische Fernsehkamera von Emil Mechau („Olympiakanone“) überträgt direkt die Olympischen Sommerspiele in die Berliner Fernsehstuben – der Beginn des vollelektronischen Fernsehzeitalters.

Sendestart von BBC 1 (der erste Sender Großbritanniens); in Großbritannien werden Fernseher für die Darstellung von Bildern mit 405 Zeilen produziert.

1937

Deutschland wechselt von der 180- auf die 441-Zeilennorm.

1939

Mit Kriegsbeginn wird 1939 die europäische Fernsehindustrie vorerst stillgelegt. Der Deutsche Fernsehrundfunk „Fernsehsender Paul Nipkow“ stellt 1944 seinen Sendebetrieb ein.

 

Der erste deutsche Einheits-Fernsehempfänger E1 von 1939 mit einem Bildschirm von 20 x 22cm, entwickelt von Loewe, Lorenz, Fernseh AG und Telefunken zum Verkaufspreis von 650 Mark.

1950

Der NWDR sendet vom Hochbunker Heiligengeistfeld in Hamburg ein Fernseh-Versuchsprogramm (drei Tage pro Woche).

1951

Sendestart eines täglichen Versuchsprogramms auf dem Grundig-Werksgelände in Fürth.

Öffentliche Fernsehübertragung im Stadtpark Berlin-Schöneberg.

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1952

In Europa werden 625 Zeilen als Norm festgelegt (Frankreich und Belgien erproben für kurze Zeit 819 Zeilen).

Am 21. Dezember 1952 geht zu Ehren Stalins an seinem Geburtstag in Berlin-Adlershof die erste „Aktuelle Kamera“ auf Sendung (vom späteren Fernsehsender DFF der DDR).

Am 25. Dezember 1952 nimmt die Bundesrepublik Deutschland ihren Fernsehbetrieb wieder auf, auch wenn das Fernsehen im geteilten Deutschland noch nicht zum Alltag gehört. Ein TV-Gerät kostet Anfang der 1950er Jahre etwa 1000 Mark.

Start des täglichen Fernsehprogramms in West-Deutschland (Hamburg).

1953

Im Sommer wird europaweit die Krönungszeremonie von Elisabeth II. übertragen. In Westdeutschland boomt das Wirtschaftswunder. Immer mehr Menschen können sich einen eigenen TV-Apparat leisten. 4000 Fernsehgeräte werden in der Bundesrepublik Deutschland verkauft (DDR: 300).

1954

Die NTSC-Norm für Farbfernsehen wird in den USA eingeführt (die PAL-Norm in Europa übrigens erst zwölf Jahre später).

Start des Gemeinschaftsprogramms Deutsches Fernsehen der Landesrundfunkanstalten (ARD)

Die Fußballweltmeisterschaft wird übertragen. Public Viewing wird aus der Not heraus geboren: Tausende Menschen sitzen vor den Bildschirmen in den Wohnzimmern aber vor allem in Vereinslokalen und Gaststätten.

Die ersten Kabelfernbedienungen werden eingeführt.

1955

Sendestart des österreichischen Fernsehens

Philips stellt einen Fernseher vor, der alle europäischen Normen empfangen kann.

1956

Der Deutsche Fernsehfunk (DFF) der DDR startet den Regelbetrieb.

Vorstellung der ersten analogen Magnetaufzeichnungs-Anlage mit sendetauglicher Schwarzweißqualität (Quadruplex-System der Firma Ampex).

1957

Der erste Farbvideorekorder der Firma Ampex kommt auf dem Markt.

1960

Echo 1 - der erste passive Kommunikationssatellit wird in eine Umlaufbahn um die Erde gebracht.

1961

ARD2 startet als zweites deutsches Fernsehprogramm, später startet Österreich sein zweites Fernsehprogramm FS2 (seit 1992 ORF2).

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1962

Der erste aktive Fernmeldesatellit (Telstar) wird in seine Umlaufbahn gebracht, die erste Liveübertragung für die Eurovision startet aus den USA.

1963

Die europäische PAL-Fernsehnorm wird patentiert.

Walter Bruch stellt das PAL-Verfahren für das Farbfernsehen vor, ab 1964 wird in Farbe ausgestrahlt. Seither entwickelte sich das Fernsehen stetig zum Massenmedium.

Offizieller Sendestart des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) in Mainz mit dem Aktuellen Sportstudio, moderiert von Wim Thoelke.

Kuba Imperial Comet

Kuba-Imperial Musiktruhe mit Fernseher, Tonband, Radioempfangsteil, Verstärker, Lautsprecher und Plattenspieler rechts

Syncom2 wird als erster Kommunikationssatellit in eine geostationäre Umlaufbahn gebracht. Das Senden/Empfangen ununterbrochen Signale von einem festen Punkt auf der Erde ist jetzt möglich.

1966

Die meisten westeuropäischen Staaten übernehmen das PAL-Farbfernsehverfahren.

1967

Am 25. August 1967 drückte Vizekanzler Willy Brandt auf der 25. Großen Deutschen Funkausstellung in Berlin den berühmten roten Farbfernsehen-Knopf.

Fernsehen in Farbe

1969

Erste Live-Übertragung vom Mond über die Raumfähre Apollo 11.

Sendestart des DFF 2 der DDR; nach dem französischen SECAM-Verfahren jetzt in Farbe.

1970

Das Bildseitenverhältnis wechselt von 5:4 auf 4:3.

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Das Referenz TV Testbild FuBK von Burosch im 4:3 Bildformat

1971

Die 28. Deutsche Funkausstellung wird umbenannt in Internationale Funkausstellung und findet seither in Berlin statt.

1972

ARD und ZDF übertragen die XX. Olympischen Sommerspiele an alle Fernsehanstalten der Welt.

1973

Als erste Frau moderiert Carmen Thomas das Aktuelle Sportstudio im ZDF. Ihr Versprecher „Schalke 05“ geht in die Geschichte ein. Bereits zwei Jahre zuvor sprach Wibke Bruhns die ZDF-Spätnachrichten und durchdrang damit die Männerdomäne.

1974

Die Fernbedienung wird serienmäßig angeboten. Die sogenannte „Kanaltreue“ wird vom Zapping abgelöst, was nicht zuletzt der Grund für die stetig wachsende Programmvielfalt war.

1975

Die Fernbedienung wird serienmäßig angeboten. Die sogenannte „Kanaltreue“ wird vom Zapping abgelöst, was nicht zuletzt der Grund für die stetig wachsende Programmvielfalt war.

1977

Der Videotext wird eingeführt.

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1979

Auf der IFA stellt Philips zwei Jahre vor der Serienreife den ersten CD-Player vor.

1980

Ted Turner gründet in den USA den Nachrichtensender CNN.

1981

MTV geht auf Sendung und wird über das Kabelnetz übertragen.

Anfang der 1980er wurde die Fernsehtechnik durch analogen Stereo-Ton (mittels zweier Tonunterträger) sowie Tele- bzw. Videotext ergänzt.

1983

Die Bundespost startet Bildschirmtext – den Vorläufer des Internets.

1984

RTL und SAT.1 (damals PKS) nehmen als erste bundesweite Privat-Fernsehsender ihren Betrieb in Deutschland auf. Aus ZDF2 wird 3Sat und der erste deutschsprachige Bezahlfernsehsender Teleclub startet sein Programm.

1985

Premiere des hochauflösenden Fernsehens HDTV auf der 35. IFA in Berlin. Erste Empfänger über Satellit, die D2MAC-Übertragungstechnik, RDS und Fernseher mit 84 und 95 cm Bild werden vorgestellt.

Die analoge D2-Mac-Technik wird als Übertragungsstandard der Zukunft mit höherer Bild- und Tonqualität sowie HDTV-Tauglichkeit vorgestellt. Man warb mit dem Slogan: "Herkömmliche TVs sind bald reif für den Mülleimer". Es sollte allerdings noch einige Jahre dauern.

Discovery Channel geht in den USA auf Sendung.

1986

Am 4. November werden terrestrische Frequenzen an private Anbieter vergeben. Basis dafür bildet das 4. Rundfunk-Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Verwendet werden UKW-Frequenzen im Bereich von 100 bis 104 MHz aus dem Bereich des Flugnavigationsfunkdienstes, die zuvor durch das Genfer Abkommen von 1984 freigegeben worden waren.

1987

Auf der IFA wird der erste 100-Hertz-Fernseher von ITT Schaub Lorentz vorgestellt.

Eureka TV (später ProSieben) startet sein Programm.

1988

Österreich sendet in den programmfreien Zeiten das Testbild.

1989

ProSieben (bis dahin Eureka TV) startet sein Programm.

EuroSport geht auf Sendung.

1991

Die ersten Fernsehgeräte im 16:9-Breitbildformat werden vorgestellt.

Premiere startet seinen Betrieb, BBC World geht auf Sendung.

Das DDR-Fernsehen wird zum 31.12.1991 abgeschaltet.

Seither findet wieder eine gesamtdeutsche IFA statt. Messe-Highlights sind u.a. die digitale Compact Cassette (DCC), die MiniDisc sowie wiederbespielbare CDs.

1992

Europapremiere für HDTV anlässlich der Olympischen Winterspiele.

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Referenz TV Testbild von Burosch für das neue Bezahl-Fernsehen: Premiere - heute mit der Bezeichnung "Sky" (heute: Premiere)

Sharp stellt den ersten ernst zu nehmenden Serien-LCD-TV vor mit 21,7 Zentimeter Diagonale (bis dahin waren es nur rund 12 Zentimeter).

Der deutsch-französische Sender ARTE nimmt seinen Betrieb auf (gemäß Staatsvertrag).

Sendestart des ersten deutschen Nachrichtensenders n-tv.

1993

VOX, RTL2 und VIVA nehmen ihren Sendebetrieb auf.

1995

Super RTL, der erste Sender für Kinder und Jugendliche startet sein Programm, später folgt der Homeshopping-Kanal HSE24.

Auf der IFA Berlin werden 16:9/PALplus, TV-/PC-Kombinationen, Dolby-Surround-Anlagen sowie Flachbildschirme vorgestellt.

 

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Der beste Fernseher, der in Deutschland entwickelt und produziert wurde :
Grundig M72-410 Reference: 16:9, 100Hz, Satellitenempfang, Bild-im-Bild, Dolby Surround, VGA ...

1996

DF1, der erste digitale Bezahlfernsehsender wird in Deutschland ausgestrahlt.

1997

Pioneer bringt das erste Fernsehgerät mit Plasmabildschirm auf den Markt.

KiKA und PHOENIX gehen auf Sendung (mit digitaler Technik).

1998

Das interaktive Programm NBC Giga startet den Sendebetrieb (Computer im Fernsehen).

Die USA startet die HDTV-Übertragung via Antenne und Kabel.

Die ersten Plasmafernseher für den Heimgebrauch kommen auf den Markt: z.B. von Philips mit einer Bilddiagonale von 102 Zentimeter (42 Zoll) und zu einem Preis von 30.000 DM.

Zum kommerziellen Durchbruch verhalfen hier die Olympischen Winterspiele in Nagano, da ein japanischer Fernsehsender seinerzeit große Flachbildschirme für das hauseigene HDTV-Angebot benötigte.

1999

Premiere World (bis dahin DF1) geht auf Sendung, später auch der 24-Kinder-Sender Disney Channel

Auf der IFA Berlin zählen zu den Messe-Highlights Plasma-Flachbildschirme, MP3-Player, Mobiltelefone mit Internet-Zugang sowie Home-Networks.

Im Dezember startet in Japan das digitale Hi-Vision.

2001

Die ersten 50-Zoll-Plasmas (127 Zentimeter) gehen in Serie.

Australien beginnt mit der Ausstrahlung von terrestrischem HDTV.

Der erste deutsche Quizsender 9Live sowie der Homeshopping-Kanal RTL Shop gehen auf Sendung, später folgen der Musiksender MTV2 Pop sowie der Infotainmentkanal XXP (heute DMAX)

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2002

In Deutschland startet die erste reguläre DVB-T-Ausstrahlung in Europa).

Der Standard MPEG-4-AVC/H.264 kommt auf den Markt.

In Deutschland verfügen 37,9 Mio. Haushalte über Fernsehgeräte, davon empfangen lediglich 4,14 Mio. Haushalte digitales Fernsehen über Kabel oder Satellit. In der gesamten EU sind in diesem Jahr 154,73 Mio. Fernsehgeräte verzeichnet, wovon 32,3 Mio. auf Digitalfernsehen zurückgreifen. In den USA konnten bereits knapp 45 Mio. von insgesamt 118 Mio. Haushalten digitales Fernsehen nutzen. Zum Jahresende waren in den Haushalten der USA bereits 5 Mio. HDTV-Bildschirme installiert.

2003

Auf der IFA Berlin werden die Multimedia Home Platform (MHP), Digitalradio und DVB-T vorgestellt. LCD-, Plasma-Bildschirme sowie Projektions-Geräte, Digitalkameras und Festplatten-Videorekorder erfreuen sich großer Beliebtheit.

Die Deutsche TV-Plattform richtet Ende des Jahres eine Arbeitsgruppe ein, die sich mit der weiteren Verbreitung von europäischem HDTV beschäftigt.

Im Dezember startet in Japan das von der Association of Radio Industries and Businesses (ARIB) entwickelte ISDB-T (Integrated Services Digital Broadcasting Terrestrial), um das analoge terrestrische Fernsehen abzulösen.

2004

DVB-T startet in Österreich, Kabel Deutschland das erste digitale Bezahlfernsehangebot mit über 30 Sendern.

Am 1. Januar startet das erste europäische HDTV-Projekte. Am 1. Februar zieht der deutsche Pay-TV Sender Premiere nach und zeigt den Super Bowl ebenfalls in HDTV-Qualität. Am 2. Juli gibt Mexiko die Annahme des Standards ATSC für digitales terrestrisches Fernsehen bekannt.

2005

Österreich stellt alle Grundnetzsender auf DVB-T um.

Die IFA soll ab 2006 jährlich stattfinden, um der rasanten Entwicklung im Multimediabereich gerecht zu werden. HDTV-Geräte, vernetzte Haushaltselektronik und Handy-TV werden vorgestellt.

Neben Japan geht auch China bei der Wahl des Systems für terrestrisches Digital-TV eigene Wege und startet offiziell den Betrieb des selbstentwickelten DMB-T (Digital Multimedia Broadcasting Terrestrial).

2006

Die 46. IFA wird in Berlin von Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet. Zu den Exponaten zählen diverse Geräte der Unterhaltungs- und Telekommunikationsbranche, hierzu zählen u.a. neue Mobiltelefone von LG.

Alle 64 Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland werden in HDTV-Qualität aufgezeichnet und in vielen Teilen der Welt im hochauflösenden Fernsehformat übertragen.

Die Deutsche Telekom beginnt als IPTV-Versorger mit der Bereitstellung der Triple-Play-Variante, also der Verknüpfung von Telefon, Internet und Fernsehen – jedoch (noch) mit geringer Bandbreite und mäßigem Absatz.

Das IPTV-Angebot „Alice homeTV“ (später Alice-TV) ist verfügbar, wird jedoch 2012 mit der Übernahme durch O2 eingestellt.

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2007

Sony stellt den ersten OLED-Fernseher vor.

Die Blu-ray-Disc, DVDs in HD sowie HDTV-Geräte mit integrierter Festplatte erobern den Markt. Auf der IFA werden XXL-Flachbildschirme mit Diagonalen bis 2,62 Meter präsentiert.

Im Dezember präsentiert sich Arcor als IPTV-Anbieter und startet „Arcor TV“.

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2008

Flachbildschirme dominieren den Markt. Sony stellt das erste Gerät mit Edge-LED-Backlight vor. Das größte Display misst gigantische 3,81 Meter in der Diagonale.

In Europa liegt die Zahl der IPTV-Abonnenten bei 11 Millionen.

2009

Full HD wird mit einer HD-Auflösung von 1920 × 1080 Pixeln eingeführt. Neben „HD ready“ mit einer niedrigeren Auflösung von 1280 × 720 Pixeln etabliert sich auch der Begriff „True HD“, mit dem sowohl die Full-HD-Eigenschaften im Videobereich als auch das Mehrkanal-Tonformat Dolby TrueHD beworben wird.

2010

3D feiert sein Comeback. Im Frühjahr werden erste Geräte mit Heim-3D-Technik vorgestellt. Am 3. September findet auf der IFA die erste 3D-Pressekonferenz (Telekom) statt. Darüber hinaus wird auf dem Messegelände in Berlin die Themenwelt „iZone“ geschaffen, die Produkte von Apple und Android sowie dazugehörige Apps umfasst.

Die digitalen Standards Digital Audio Broadcasting (DAB) sowie Digital Video Broadcasting-Terrestrial (DVB-T) sind in Deutschland flächendeckend verfügbar.

2011

Die IFA sendet weltweit in drei Sprachen via Internet, Kabel und Satellit und erreicht damit ein Millionenpublikum in 107 Ländern.

Vodafone bringt am 17. Februar sein erstes IPTV-Angebot auf den Markt. Im September zählt das britische Marktforschungsunternehmen „Point Topic“ für die EU-Mitgliedsstaaten zirka 20 Millionen IPTV-Anschlüsse.

Die Telekom startet „SAT-Entertain“ - ein Multimedia-Hybrid-Konzept, das aus Sat-TV und Internetzugang besteht, bei dem das Fernsehsignal per Satellit mit modernen IP-Zusatzdiensten kombiniert wird.

Internetfähige Fernsehgeräte und Set-Top-Boxen werden überwiegend mit der HbbTV-Technologie ausgestattet.

2012

Die OLED-Technik strebt die Nachfolge von LCD an.

Die Digitalisierung des Satellitenfernsehens ist abgeschlossen. Das Kabelfernsehen hinkt mit 48,2 Prozent hinterher (DVB-T ist bereits seit 2008 zu 100 Prozent verfügbar).

Die Internationale Fernmeldeunion (ITU) standardisiert das digitale Videoformat Ultra High Definition Television (UHD TV) mit zwei Bildauflösungen (4K und 8K) sowie einer definierten Bildwiederholungsrate von max. 120 Vollbildern und einer Farbraumerweiterung gemäß BT.2020. Die Bezeichnungen „4K“ oder „UHD“ oder „Ultra HD“ etablieren sich und stehen für eine HD-Auflösung von 3840 × 2160 Pixeln, die mit insgesamt 8 Millionen Pixeln vier Mal so hoch wie Full HD.

Am 18. Oktober 2012 beschließt die Consumer Electronics Association (CEA), dass Ultra HD die bislang propagierte Bezeichnung 4K ablöst, zumal sich diese eigentlich auf die Videoauflösung von 4096 × 2160 Pixeln im Cinema-Bereich bezieht.

In Deutschland wird der erste Kinofilm mit 48 Bildern pro Sekunde ausgestrahlt: „Der Hobbit“.

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2013

Alle namhaften Hersteller nehmen Ultra HD-TVs in ihr Programm auf; Sky demonstriert auf der IFA, wie Ultra HD in der TV-Ausstrahlung wirkt.

Die Telekom startet „Entertain to go“ und damit den TV-Empfang auf Smartphone, Tablet und Notebook.

Der erste HFR-3D-Projektor mit 60 Bildern pro Sekunde wird im österreichischen Cinepoint in Tirol installiert.

Unter der Bezeichnung MPEG-H (HEVC/H.265) kommt der weiterentwickelte MPEG-4-Standard auf den Markt, der bei gleicher Qualität eine noch stärkere Videokompression für UHD/4K erlaubt. Hierzu wird auf der IFA die aktuelle HDMI-2.0-Version vorgestellt. Der Standard lässt 18 Gbits pro Sekunde zu und unterstützt die erweiterte UHD-Farbraum-Technologie gemäß Rec.2020, wodurch das visuelle Farbspektrum um bis zu 80 Prozent vergrößert werden kann.

2014

Die IFA wird 90 Jahre alt.

Vodafone übernimmt im April Kabel Deutschland und bringt das gemeinsame All-IP-Produkt „All-in-One“ auf den Markt, welches Mobilfunk, Festnetz, Internet und TV bündelt.

Netflix erwirtschaftet im ersten Quartal über eine Milliarde US-Dollar und verzeichnet mit knapp 50 Millionen Abonnenten im VoD-Markt der Vereinigten Staaten mehr Zuschauer als jeder herkömmliche US-amerikanische Fernsehsender.

Nach Angaben des Branchenverbandes BITKOM gibt in diesem Jahr jeder Einwohner der Bundesrepublik Deutschland durchschnittlich 1.476 Euro für Digitaltechnik (Computer, Smartphones etc.) aus.

In 14 Millionen deutsche Haushalte verfügen über mindestens ein aktiv vernetztes TV-Endgerät (Statista GmbH).

1&1 präsentiert zubuchbares IPTV in Kooperation mit der Telekom.

2015

Ab September wird der Markenname „Kabel Deutschland“ aus der Medienlandschaft verschwinden.

Curved-TVs und Displays mit Quantum-Dot- sowie OLED-Technologie erobern den Markt und sind die Stars auf der IFA in Berlin.

Ab 3. November bietet Amazon exklusiv seine Streaming-Box (Fire TV) mit UHD/4K-Auflösung an. Apple-TV wird es mit Version 4 nur in Full HD geben.

Die Firma BUROSCH präsentiert den Full HD-Testbildgenerator TPG-5 mit HDMI-Ausgang, der auch für alle gängigen UHD- beziehungsweise 4K-Displays oder -Beamer genutzt werden kann.

2016

Das neue Zauberwort in diesem Jahr heißt HDR - High Dynamic Range. Der große Dynamik-Umfang ermöglicht eine weitaus bessere Hell-Dunkel-Darstellung und damit bessere Kontraste, und Farben so natürlich und lebensecht wie noch nie.

Neben HDR10 setzt Studio-Ausstatter Dolby nunmehr auf Videodatenverarbeitung und bringt mit Dolby Vision eine Technologie auf den Markt, die HDR erst möglich macht.

Auf der IFA 2016 in Berlin stellte Samsung seine 10-Bit Quantum Dot-Technologie vor, mit der die Darstellung von bis zu einer Milliarde Farben möglich sein soll. Neue OLED- und Ambilight-Displays wurden u.a. von Philips präsentiert. Trend der Messe war das Thema „Virtual Reality“ inklusive 360-Grad-Kameras und 8K bleibt weiterhin Zukunftsmusik.

2017

Das Jahr steht im Zeichen der sprachgesteuerten, smarten Assistenten. Amazon Alexa und Google Assistant werden in immer mehr Geräten integriert, darunter auch Smart-TVs und Lautsprechern. Dies ermöglicht eine nahtlose Kommunikation und Steuerung der Heimelektronik.

Die Deutsche Telekom startet im Mai das erste öffentliche 5G-Testfeld in Berlin, um die nächste Generation des Mobilfunks zu erproben. Diese Entwicklung ermöglicht höhere Datenraten und geringere Latenzzeiten, was den Weg für Echtzeit-Streaming in 4K und 8K ebnet.

2018

8K-Technologie wird auf der IFA in Berlin vorgestellt und zieht großes Interesse auf sich. Mit einer Auflösung von 7680 × 4320 Pixeln bietet 8K eine Bildqualität, die das Seherlebnis revolutioniert. Während 8K noch nicht weit verbreitet ist, wächst die Nachfrage nach 4K-Fernsehern weiterhin rasant.

Apple bringt seinen eigenen Smart-Lautsprecher, den HomePod, auf den Markt. Damit tritt das Unternehmen in direkte Konkurrenz zu Amazon Echo und Google Home.

2019

Streaming-Dienste wie Disney+ und Apple TV+ treten auf den Markt und erhöhen die Konkurrenz im Streaming-Bereich. Die Zuschauer haben nun eine größere Auswahl an Inhalten, einschließlich exklusiver Serien und Filme.

2020

Im Zuge der COVID-19-Pandemie verbringen Menschen weltweit mehr Zeit zu Hause, was zu einem erhöhten Medienkonsum führt. Streaming-Dienste verzeichnen ein starkes Wachstum und neue Plattformen wie HBO Max und Quibi treten auf den Markt.

2021

Die Einführung von HDMI 2.1 bringt Verbesserungen wie Variable Refresh Rate (VRR), Auto Low Latency Mode (ALLM) und eARC (Enhanced Audio Return Channel), was zu einer besseren Performance und Benutzerfreundlichkeit führt.

MicroLED-Technologie wird als nächster Schritt in der Display-Entwicklung präsentiert. Sie ermöglicht dünnere, leichtere und energieeffizientere Bildschirme mit herausragender Bildqualität.

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2022

Metaversen und erweiterte Realität (AR) gewinnen an Bedeutung. Unternehmen wie Facebook (Meta) und Microsoft investieren massiv in die Entwicklung von Technologien, um virtuelle Welten und erweiterte Realitätserlebnisse zu ermöglichen.

Die Ausbreitung von 5G-Netzen schreitet voran, und immer mehr Menschen haben Zugang zu ultraschnellen Internetverbindungen, die das Streamen von 4K- und 8K-Inhalten erleichtern.

2023

Quantum-Dot-Technologie und Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung gewinnen an Popularität und bieten eine verbesserte Bildqualität und höhere Energieeffizienz. Marktführer wie Samsung, LG und Sony setzen verstärkt auf diese Technologien, um den wachsenden Anforderungen der Verbraucher gerecht zu werden.

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